Das Projekt Stolpersteine in Bremen
Das Projekt Stolpersteine des Bildhauers und Aktionskünstlers Gunter Demnig besteht seit 1995. Es erinnert in Deutschland und im europäischen Ausland an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft – seit 2004 auch in Bremen.
Bürgermeister Jens Böhrnsen mit Gunter Demnig. Foto: Linke (2010)
Die Träger
Träger des Projekts sind der Bremer Verein "Erinnern für die Zukunft e.V." und die Landeszentrale für politische Bildung Bremen in Kooperation mit dem Initiativkreis Stolpersteine Bremen. Sie verfolgen das Ziel, auch Bremen in das Kunst- und Erinnerungsprojekt Stolpersteine von Gunter Demnig einzubeziehen.
Die Intention
Schon länger gab es in Bremen Überlegungen, wie man das Leben jener Menschen symbolisch sichtbar machen könnte, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden: Juden, Sinti und Roma, Opfer der "Euthanasie", politisch Verfolgte, Jehovas Zeugen und Homosexuelle. Die Erinnerung an sie ist in unserer Stadt weitgehend verblasst. Die Stolpersteine sollen dem Vergessen entgegen wirken.
Die Gedenksteine
Stolpersteine nennt der Bildhauer Gunter Demnig die 10 x 10 x 10 cm großen Betonquader mit Messingtafel, die er in den Bürgersteig vor jenen Häusern einlässt, in denen die Opfer einmal zu Hause waren. Die Inschrift der Tafel gibt Auskunft über ihren Namen, ihr Alter und ihr Schicksal. Ehrenamtlichem Engagement ist es zu verdanken, dass die hierfür erforderliche Recherche von Opferdaten und die Sammlung von Informationen zu einzelnen Opfergruppen und Lebenswegen geleistet werden konnten. Diese Forschungsarbeit ist außerdem Grundlage der zahlreichen Kurzbiographien, die von einem ebenfalls ehrenamtlich tätigen Redaktionsteam verfasst wurden und auf dieser Webseite zugänglich sind.
Die Verlegungen
Der Betonstein wird so im Bürgersteig versenkt, dass lediglich die Tafel sichtbar bleibt. Stolpern kann und soll man nur im übertragenen Sinn. Bis heute hat Gunter Demnig in Europa an mehr als 1.300 Orten über 70.000 solcher Gedenksteine verlegt, darunter 801 in Bremen. Der Künstler stellt die Stolpersteine her und verlegt diese in der Regel selbst. Als Besonderheit verlegen in Bremen seit 2005 auch Berufsschüler des Schulzentrums an der Alwin-Lonke-Straße.
Die Akzeptanz
Die Stolpersteine werden über Patenschaften finanziert und sind bei den Bremer Bürgern auf positive Resonanz gestoßen. Zudem finden die Stolpersteine in Bremen deutliche Unterstützung durch die Politik und deren Repräsentanten. Wie das Beispiel einiger anderer Städte zeigt, ist dies keine Selbstverständlichkeit.
Dank
Die Bremer Initiatoren danken dem Senat der Freien Hansestadt Bremen für die Übernahme der Schirmherrschaft und den Beiräten für das Gewähren von Zuwendungen aus Globalmitteln, die diesen Internetauftritt erst ermöglicht haben.