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Luise Borowy, geb. Beyer, *1883

Eingewiesen 16.3.1939 Bremer Nervenklinik, "verlegt" 9.12.1943 Heilanstalt Meseritz-Obrawalde,
ermordet 16.12.1943


Busestraße 8
Bremen-Schwachhausen

Verlegedatum: 17.10.2016

Luise Borowy

Luise Borowy

Luise Borowy wurde am 15.3.1883 in Tschöplowitz/Kreis Brieg (Schlesien) geboren. Sie stammte aus einer Landwirtsfamilie und war evangelischer Konfession. Ihr Vater hieß Gottlieb Beyer, die Mutter Anna war eine geborene Flechtner. Am 8.12.1904 heiratete Luise Beyer in Bremen den Kabelleger Karl Borowy. Ihre Ehe blieb kinderlos. Seit 1936 lebte das Ehepaar getrennt, die Ehe wurde 1942 geschieden.

Sie litt an einer psychotischen Erkrankung. Im Laufe ihres Lebens nahmen die manischen Phasen an Dauer und Intensität zu. So war sie mit 29 Jahren und vom 40. bis zum 42. Lebensjahr in der Bremer Nervenklinik. Mit 51 Jahren war sie nochmals ein halbes Jahr stationäre Patientin und wurde ab dem 53. Lebensjahr auf Dauer in der Klinik untergebracht. Wegen ihrer fast durchgehenden Unruhe musste sie Beruhigungsmittel einnehmen.

Luise Borowy wurde am 9.12.1943 aus der Bremer Nervenklinik in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde "verlegt". Nur sechs Tage nach der Einweisung war die 60-Jährige tot, am 16.12.1943 angeblich gestorben an "Herzmuskelschwäche infolge schwerer Erregung“.

Günter Kleinen (2017)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
Klinikum Bremen-Ost, Krankenakte

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Euthanasie" / Zwangssterilisation
Glossarbeitrag "Heilanstalten"