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Charles Hofrichter, *1867

Eingewiesen 8.7.1943 Bremer Nervenklinik, "verlegt" 9.12.1943 Heilanstalt Meseritz-Obrawalde,
ermordet 30.12.1943


Leher Heerstraße 227
Bremen-Horn-Lehe

Verlegedatum: 17.10.2016

Charles Hofrichter

Charles Hofrichter

Charles Hofrichter wurde am 4.10.1867 in Memel (heute Klaipeda/Litauen) geboren. Seine Eltern waren Alexander Hofrichter und Johanna Krieger, die ebenfalls in Memel geboren wurden und dort auch starben. Charles Hofrichter heiratete 1891 in Königsberg Hedwig Czerwinski. Die Ehe wurde 1916 in Königsberg geschieden; sie blieb kinderlos. Von Beruf war er Reisender.

Am 1.12.1939 kam Charles Hofrichter, schon im Rentenalter, nach Bremen (Loignystraße 12). Zuvor lebte er in Groß Saichen/Kreis Sarau (Lausitz), das heute zu Polen gehört. Dorthin ging er am 28.1.1940 zurück, um eineinhalb Jahre später wieder nach Bremen in die Loignystraße 12 zurückzukehren. Hier wohnte er vom 25.5.1941 bis zum 1.1.1943. Anschließend zog er in die Leher Heerstraße 227 um.

Ein halbes Jahr später – im Juli 1943 – wurde er als Patient in die Bremer Nervenklinik aufgenommen. Der einweisende Arzt formulierte folgenden Befund: „Arteriosklerotische Demenz. Aufnahme in Ellen erforderlich[...]“. Nach der Bombardierung der Bremer Nervenklinik Ende November 1943 wurde Charles Hofrichter am 9.12.1943 in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde „verlegt“. Dort starb er am 30.12.1943 im Alter von 76 Jahren, angeblich an „Altersschwäche“.

Franz Dwertmann (2017)

Informationsquellen:
Archiv Klinikum Bremen-Ost, Krankenakte
StA Bremen Einwohnermeldekartei
Engelbracht, Gerda: Der tödliche Schatten der Psychiatrie, Bremen 1977

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Euthanasie" / Zwangssterilisation
Glossarbeitrag "Heilanstalten"