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Margarethe Müller, geb. Dunker, *1884

EINGEWIESEN 26.4.1943, BREMER NERVENKLINIK, „VERLEGT“ 9.12.1943, HEILANSTALT MESERITZ,
ERMORDET 15.12.1943


Oslebshauser Heerstraße 1
Bremen-Gröpelingen

Verlegedatum: 20.09.2018

Margarethe Müller


Gesche Margarethe Dorothea Adelheid Müller, geb. Dunker, wurde am 28.6.1884 in Bremen geboren. Sie heiratete 1909 in Bremen den Gepäckmeister Wilhelm Müller (geb. 1879 in Bremerhaven). Die Ehe blieb kinderlos. Das Ehepaar wohnte seit 1923 im eigenen Haus in der Oslebshauser Heerstraße 1.

Margarethe Müller unternahm nach einer Gebärmutterentfernung 1925 einen Suizidversuch und wurde daraufhin in der Bremer Nervenklinik behandelt. Nach einem halben Jahr wurde sie als „geheilt“ entlassen. Achtzehn Jahre später wurde sie nach einem erneuten Suizidversuch im April 1943 wieder Patientin der Klinik. Sie litt u.a. an den Folgen einer Darmoperation, hatte Diabetes und Bluthochdruck. Sie hielt sich viel im Bett auf und war partiell pflegebedürftig. Zwischenzeitlich war es ihr aber möglich, in der Nähstube zu arbeiten.

Nach der Bombardierung der Klinik Ende November 1943 wurde sie am 9.12.1943 in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde „verlegt“. Ihre Deportation überlebte sie nur wenige Tage und verstarb am 15.12.1943 angeblich an „Altersschwäche“. Margarethe Müller wurde 59 Jahre alt.

Peter Christoffersen (2019)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
Archiv Klinikum Bremen-Ost, Krankenakte

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Heilanstalten"