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Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden

Helene Abt, *1878

1942 GHETTO WARSCHAU, SCHICKSAL UNBEKANNT


Ellhornstraße 34
Bremen-Mitte

Helene Abt


Helene Abt wurde am 2.10.1878 als Tochter von Carl Abt und seiner Ehefrau Emilie, geborene Heine, in Eldagsen/Kreis Springe geboren. Sie hatte einen Bruder, Levi (geb. 1876). Helene Abt blieb ledig. Sie war als Haushälterin tätig. Am 3.4.1934 wurde ihr Beruf auf ihrer Bremer Einwohnermeldekarte gelöscht.

Ab 25.3.1932 war sie in Bremen, Obernstraße 56, gemeldet. Frühere Wohnorte waren Hannover und Varel. Von März 1934 bis August 1934 ist sie unter der Anschrift ihres Bruders in der Ellhornstraße 34 gemeldet, danach zog sie nach Twistringen um. Offenbar waren weitere Familienmitglieder in Eldagsen wohnen geblieben. Wahrscheinlich kehrte sie dorthin zurück, denn Obenaus weist auf eine „Hausangestellte der Apts“ hin, die mit gefälschten Papieren von Eldagser Bürgern vorübergehend versteckt wurde.

Helene Abt wurde im April 1942 mit dem „Koppelzug Da 6“ mit dem ursprünglichen Ziel Trawniki, einem Außenlager des KZ Majdanek, deportiert. Schon einige Tage vor dessen Abfahrt hatten sich die zu deportierenden Eldagser Bürger im Sammellager Ahlem (Israelitische Gartenbauschule) einzufinden. Der Zug, der in Gelsenkirchen zusammengestellt worden war, fuhr am 1.4.1942 aus Hannover ab mit dem geänderten Zielort Warschau. In den Transportlisten ist Helene Abt unter Nummer 672 aufgeführt. Im Ghetto Warschau verliert sich ihre Lebensspur.

Ihr Bruder Levi Abt wurde am 23.7.1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 6.8.1943 den Entbehrungen erlag. Für ihn wurde ein Stolperstein in Bremen, Geestemünder Str.22, verlegt.

Die Verlegung eines Stolpersteins für Helene Abt ist aus städtebaulichen Gründen nicht möglich.

Barbara Ebeling (2025)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
www.statistik-des-holocaust.de
Obenaus (Hrsg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen u. Bremen, Göttingen 2005
Christoffersen/Johr (Hrsg.): Stolpersteine in Bremen, Findorff/Walle/Gröpelingen, Bremen 2019, S. 62
www.ortsfamilienbücher.de/
ww.tenhumbergreinhard.de/transportliste-der-deportierten/bericht-transport/transport-31031942-gelsenkirchen.html