Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden
Lina Kornblum, *1882
Ghetto Theresienstadt, KZ Auschwitz, ermordet
Bremen-Mitte
ehemalige Straßenbezeichnung: Wiesenstraße 2
Lina Kornblum
Familienbiografie
Maria Kornblum
Lina Kornblum
Die Schwestern Maria (geb. 6.3.1879 in Niepolomice/Polen) und Lina (geb. 25.6.1882 in Hannover), Töchter des Händlers Jacob Kornblum (1851-1933) und Victoria Orianer (1846-1893) wuchsen zusammen mit ihrem älteren Bruder Jan (Johann, geb.1877) seit 1889 in Bremen auf.
Die Schwestern arbeiteten in Bremen als Verkäuferinnen. Sie waren unverheiratet und zogen nach Ende des Ersten Weltkriegs in die Wiesenstraße 6. Sie erwarben 1927 die benachbarte Immobilie Wiesenstraße 2. Das Haus besaß sechs Zimmer, mit deren Vermietungen sich die Schwestern ihren Unterhalt zu sichern gedachten. Sie hatten im Haus ebenfalls Räume für sich vorgesehen.
Im April 1942 zogen sie gezwungenermaßen in das „Judenhaus“ Gröpelinger Deich 50 um. Maria und Lina Kornblum wurden am 23.7.1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und von dort am 15.5.1944 weiter nach Auschwitz, wo sie ermordet wurden.
Ihr Bruder Jan emigrierte 1939 nach Shanghai und kehrte 1947 nach Bremen zurück. Seine Tochter Gisela Polak wurde 1941 nach Minsk deportiert, ihre ältere Schwester Lily Machon nahm sich in Bremen 1943 das Leben.
Die Verlegung eines Stolpersteines in der Wiesenstraße oder am Gröpelinger Deich ist nicht möglich, da die Straße heute verändert ist bzw. nicht mehr besteht.
Kornelia Renemann (2024)
Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen 4,54-E1201; 4,54-RA600; 4,54-RA599; 4.60/5-105; 4.60/5-7014; 4.60/5-7075 ; 4.60/5-8024