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Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden

Amalie Rosenberg, geb. Rosenberg, *1862

1942 Ghetto Theresienstadt, ermordet



Bremen-Mitte
ehemalige Straßenbezeichnung: Löningstraße 1

Amalie Rosenberg


Amalie Rosenberg wurde am 12.10.1862 in dem damals oldenburgischen Dorf Eidewarden/ Dedesdorf geboren, das heute zur Gemeinde Loxstedt im Landkreis Cuxhaven gehört. In Eidewarden waren seit dem frühen 19. Jahrhundert jüdische Viehhändler und Schlachter ansässig, von denen wohl die meisten den Familiennamen Rosenberg trugen. Amalie Ro­senbergs Eltern waren Markus Rosenberg und seine in Hamburg geborene Frau Rosalie.

1886 heiratete Amalie Rosenberg in Wulsdorf Julius Jacob Rosenberg. Ihr Mann starb 1916 in Wesermünde-Lehe und wurde dort auf dem jüdischen Friedhof begraben. Am 21.1.1942 zog Amalie Rosenberg – wohl unter dem Druck, den die Gestapo zur Vor­bereitung der Deportation ausübte – von der Surfeldstraße 1 in Wesermünde-Lehe in die Löningstraße 1 (heute Grünenweg 26) in Bremen.

Am 23.7.1942 wurde sie von Bremen in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort fiel sie am 25.12.1942 den Entbehrungen, d. h. der mangelhaften Ernährung und den schlechten hygienischen Verhältnissen, zum Opfer. Amalie Rosenberg wurde 80 Jahre alt.

Mit demselben Transport wurde auch die 1865 in Eidewarden/Dedesdorf geborene und später im nahe gelegenen Stotel lebende Betty Grünefeld geb. Rosenberg nach Theresien­stadt deportiert. Sie entstammte einer anderen Linie der Familie Rosenberg als Amalie, aber es ist anzunehmen, dass die beiden sich kannten. Betty Grünefeld starb am 3.5.1943 in The­resienstadt.

Im Jahr 2010 wurde für Amalie Rosenberg ein Stolperstein in der Stresemannstraße 206 (früher Poststraße 107) in Bremerhaven-Lehe verlegt.

Michael Cochu / Claudia Brückelmann (2015)

Informationsquellen:
StA Bremen 4,82/1 - 1/1279, Einwohnermeldekartei
Obenaus (Hrsg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Nieersachsen und Bremen, Göttingen 2005, S. 252 ff.
Strachotta, Gerd: Juden in der Wesermarsch 1933-1945, Oldenburg 1997 (S.135 ff. u. 141)
http://www.holocaust.cz/de/victims/PERSON.ITI.591878

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Theresienstadt