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Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden

Mathilde Hattenbach, geb. Löser, *1896

Deportiert am 18.11.1941 in das Ghetto Minsk,
Todestag unbekannt


Utbremer Straße 184 b
Bremen-Walle

Mathilde Hattenbach


Mathilde Bayersdorf, Tochter des jüdischen Fabrikanten Michael Bayersdorf (Jg. 1865) aus Hanau und seiner Frau Jeannette, geb. Löser, Jg. 1865), wurde am 3.9.1896 in Hanau geboren. Mit 23 Jahren heiratete sie den vier Jahre älteren Prokuristen Louis Hattenbach. Die Hochzeit fand 1919 in Hanau statt.

Das Ehepaar zog nach Hannover. Dort kam am 10.7.1924 die gemeinsame Tochter Ursula zur Welt. Die Ehe wurde 1927 in Verden geschieden. Mathilde Hattenbach zog mit ihrer Tochter 1927 in die Utbremer Straße 184b. Das Haus gehörte ihrem Schweriner Onkel Louis Löser, in dem außerdem Mathildes Mutter lebte. Die Sparkasse beantragte 1939 die Zwangsvollstreckung für das Grundstück Utbremer Str. 184b, wegen 59, 38 RM nicht gezahlter Zinsen. Am 20. 2.1940 wurde das Gebäude zwangsversteigert.

Nach der "Arisierung" des Hauses zog Mathilde Hattenbachs Mutter ins das Jüdische Altersheim in Gröpelingen. Es gibt keine Hinweise, dass Mathilde Bayersdorf und ihre Tochter Ursula ebenfalls das Haus verlassen mussten.

Ende Oktober 1941 wußte Mathilde Hattenbach bereits, dass sie für die Deportation nach Minsk vorgesehen war. Noch kurz zuvor am 2.9.1941 starb Tochter Ursula im Alter von 17 Jahren. Mathilde Hattenbach wurde am 18.11.1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Sofern sie Krankheit, Hunger, und Kälte im Winter 1941/1942 überlebte, wurde sie Opfer einer der Massenmordaktionen, die im Sommer 1942 begannen.

Ein Stolperstein kann nicht verlegt werden, da die Utbremer Straße nach dem Krieg eine neue Straßenführung erhielt.


Verfasserin:
Kornelia Renemann (2022)

Informationsquellen:
StA Bremen, Einwohnermeldekartei
Eckler-von Gleich, Cecilie/Kühne, Rosie: Juden in Walle, Bremen 1990
http://www.juden-in-mecklenburg.de/Holocaust/Opfer