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Eduard Herz, *1878

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Lemwerderstr. 4
Bremen-Vegesack
ehemalige Straßenbezeichnung: Gartenstr. 4


Lemwerderstr. 4 - Weitere Stolpersteine:


Eduard Herz

geb. 23.8.1878 in Aumund

Eduard Herz lebte mit seiner 1888 geborenen Frau Dina Herz, geb. Rosenbach und dem 1914 geborenen Sohn Harry in der Gartenstraße 4 (heute Lemwerderstraße). Von Beruf war er Produktenhändler.

Der Sohn Harry Herz verließ Bremen am 11.6.1941 und zog nach Bendorf; sein Ziel war die Jacoby’sche Heil- und Pflegeanstalt in Bendorf-Sayn. Der Grund ist nicht bekannt. Diese Anstalt war 1940 an die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland verpachtet worden. Am 15.6.1942 wurde der Sohn von Koblenz aus deportiert; Ziel war das Vernichtungslager Sobibor. Als sein Todesort ist in der Datenbank von Yad Vashem das östlich von Lublin gelegene Izbica angegeben. Das Ghetto Izbica war ab 1942 für deportierte Juden eine Durchgangsstation insbesondere auf dem Weg in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor.

Am 18.11.1941 wurde Eduard Herz – wie auch seine Frau – von Bremen aus in das Ghetto Minsk deportiert. Dort wurde er ermordet: sofern er nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlag, fiel er spätestens Ende Juli 1942 einer Massenerschießung zum Opfer.


Verfasserin:
Wiltrud Ahlers (2011)

Informationsquellen:
Günther Rohdenburg / Karl-Ludwig Sommer, Erinnerungsbuch für die als Juden verfolgten Einwohner Bremens, Bremen 2006
www.bendorf-geschichte.de: Die Jacoby’sche Anstalt während der faschistischen Gewaltherrschaft
Bundesarchiv, Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945,
Yad Vashem, The Central Database of Shoah Victims’ Names
Wikipedia-Artikel ‚Ghetto Izbica’

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk