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Selma Behrmann, geb. Kreiner, *1895

deportiert 1942 nach Theresienstadt
tot 30.3.1944


Hamburger Str. 263
Bremen-Östliche Vorstadt

Selma Behrmann

geb. 4.11.1895 in Hemelingen

Die Verkäuferin Selma (Salie) Behrmann heiratete am 6.7.1917 den nichtjüdischen Bahnhofsaufseher Johann Behrmann. Am darauffolgenden Tag wurde die kirchliche Trauung in der St.Petri Domgemeinde vollzogen.

Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Helmut, geb. 13.4.1920, und Hans Werner, geb. 1.3.1927. Noch vor der Geburt ihres ersten Sohnes konvertierte Selma Behrmann zum evangelischen Glauben und wurde am 28.3.1920 in der St.Petri Domgemeinde evangelisch getauft.

Im Jahr 1933 verstarb Selma Behrmanns Ehemann. Sie erhielt eine geringfügige Witwenrente sowie eine Ernährungsbeihilfe in Höhe von 25.- Reichsmark. Als Witwe und sogenannte „Volljüdin“ verlor sie den relativen Schutz vor einer Deportation, den die Ehe mit einem nichtjüdischen Partner ihr bis dahin geboten hatte. Am 29.4.1936 wurde zwar ihre Taufe beglaubigt, doch aus Gründen, die nicht geklärt werden konnten, gehörte sie ab 1937 nicht mehr der Domgemeinde an.

Im Jahr 1937 verstarb der ältere ihrer beiden Söhne. Mit ihrem jüngeren Sohn zog die Witwe nun um in die Hamburgerstraße 263.

Am 23.7.1942 wurde Selma Behrmann mit dem Transport VIII/1 - Nummer 732 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 30.3.1944 den Entbehrungen erlag.

Selma Behrmanns jüngerer Sohn Hans Werner blieb allein zurück und musste als so genannter Halbjude in Deutschland und in Frankreich Zwangsarbeit leisten, überlebte aber und kehrte nach Bremen zurück.

Verfasserin:
Ingrid Stridde

Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen: Akten 4,54-E 4068 und 4,54-E2404/104

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Christen jüdischer Herkunft
Glossarbeitrag Rassengesetzgebung
Glossarbeitrag Theresienstadt