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Gerda Orbach, geb. Aris, *1895

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Humboldtstr. 5
Bremen-Östliche Vorstadt


Humboldtstr. 5 - Weitere Stolpersteine:


Gerda Orbach

geb. 3.4.1895 in Danzig

Gerda Orbach geb. Aris (geb. 3.4.1895 in Danzig) war mit Aron Orbach (geb. 10.2.1885 in Barkenbrügge) verheiratet. Sie hatten eine Tochter Marion-Dorrit (geb. 13.6.1927 in Bremen).

Die Familie war gutsituiert. Aron Orbach betrieb eine erfolgreiche Textilvertretung, Gerda Orbach hatte Aktienbesitz in die Ehe eingebracht.

Im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurde die Familie Orbach aus ihrer Wohnung (Humboldtstraße 5) gezerrt und zu einer Sammelstelle für jüdische Bewohner Bremens beim Alten Gymnasium gebracht. Während Frau Orbach und ihre Tochter in die Wohnung zurückkehren durften, wurde ihr Mann im KZ Sachsenhausen bis zum Dezember 1938 inhaftiert.

Die als "Sühneleistung" zu zahlende Judenvermögensabgabe konnten sie mit der Einlieferung von Aktien 1938/1939 abgelten (darunter auch Papiere der I.G.Farben). Das restliche Vermögen wurde nach ihrer Deportation auf Anordnung des Oberfinanzpräsidenten Weser/Ems im Februar 1942 zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen.

Am 18.11.1941 wurden Aron, Gerda und ihre Tochter Marion Orbach von Bremen aus in das Ghetto Minsk deportiert. Dort wurden sie ermordet: sofern sie nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlagen, fielen sie einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer.


Verfasserin:
Barbara Ebeling (2011)

Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akte 4,54-E4107
www.ushmm.org (Holocaust Survivor & Victim Database Washington)

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk