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Alfred Levy, *1894

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Lüder-Clüver-Str. 26
Bremen-Blumenthal
ehemalige Straßenbezeichnung: Blumenstr. 26


Lüder-Clüver-Str. 26 - Weitere Stolpersteine:


Alfred Levy

geb. 12.8.1894 in Blumenthal

Alfred Levy war der Sohn des 1864 in Blumenthal geborenen Hermann Levy und seiner Frau Bertha, geb. Blumenthal. Alfred war mit der 1904 in Beckum geborenen Hildegard Levy, geb. Stein, verheiratet; der Sohn Werner wurde 1931 in Aumund geboren.

Gemeinsam mit seinem Vater führte Alfred Levy in der Kapitän-Dallmann-Straße 4 – früher Langestraße - in Blumenthal ein Schuhgeschäft, das bereits 1914 vom Großvater eröffnet worden war.

Alfred Levy war im Vorstand des Einzelhandelsausschusses der Industrie- und Handelskammer Wesermünde. Am 4. 4.1933 musste er in einer Mitgliederversammlung seinen Posten aufgeben und aus dem Verein austreten.

Alfred Levys Mutter starb 1937 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Schwanewede begraben; sein Vater Hermann Levy konnte in die USA emigrieren und ist 1955 in San Francisco gestorben.

Der jungen Familie wurde nach dem Verkauf des Geschäftes 1938 die Möglichkeit gegeben, zunächst in den Räumen über ihrem ehemaligen Geschäft als Mieter wohnen zu bleiben. Am 7.7.1939 schließlich musste die Familie die Wohnung in der Kapitän-Dallmann-Straße 4 verlassen. Alfred und Hildegard zogen ohne ihren Sohn Werner und den Vater Hermann Levy in das „Judenhaus“ in der Blumenstraße 26 (heute Lüder-Clüver-Straße). Der Sohn Werner befand sich nach dem Umzug seiner Eltern nicht in Blumenthal; erst am 31.10.1941 ist er wieder unter der Adresse seiner Eltern gemeldet.

Am 18.11.1941 wurde Alfred Levy mit seiner Familie nach Minsk deportiert. Sofern er nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlag, fiel er einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer.


Verfasserin:
Wiltrud Ahlers (2011)

Quellen
Staatsarchiv Bremen, Akte 4,82/1-1/906
Grundbuch Amtsgericht Blumenthal
Artikel Norddeutsche Volkszeitung 4.4.1933
Günther Rohdenburg / Karl-Ludwig Sommer, Erinnerungsbuch für die als Juden verfolgten Einwohner Bremens, Bremen 2006

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Judenhäuser"
Glossarbeitrag "Minsk"