Werner Levy, *1931
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Lüder-Clüver-Str. 26
Bremen-Blumenthal
ehemalige Straßenbezeichnung: Blumenstr. 26
Lüder-Clüver-Str. 26 - Weitere Stolpersteine:
Werner Levy
geb. 17.6.1931 in AumundWerner Levy war der Sohn von Alfred Levy, geb. 1884 in Blumenthal, und Hildegard Levy, geb. Stein, geb. 1904 in Beckum.
Sein Vater Alfred hatte in der Kapitän-Dallmann-Straße 4 (früher Langestraße) in Blumenthal ein Schuhgeschäft. Schon der Urgroßvater hatte 1914 in dem Haus ein Geschäft gegründet und Schuhe verkauft.
1937 wurde Werner Levy in Blumenthal in der Schule Blumenstraße (heute Lüder-Clüver-Straße) eingeschult. In der dritten Klasse durfte er nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Wie ehemalige Mitschüler berichtet haben, hat er die Klasse unter Tränen verlassen.
Der Vater musste das Geschäft im Februar 1938 verkaufen. Die Familie blieb zunächst noch als Mieter in dem Haus wohnen, musste aber im Juli 1939 in das „Judenhaus“ in der Blumenstraße 26 umziehen. Werner ist zu diesem Zeitpunkt in Hamburg gemeldet. Wo das Kind dort gelebt und was es dort gemacht hat, ist nicht bekannt.
Am 31.10.1941 kehrte Werner Levy zu seinen Eltern nach Blumenthal zurück. Am 18.11.1941 wurde die gesamte Familie in das Ghetto Minsk deportiert. Sofern Werner Levy nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlag, fiel er einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer.
Verfasserin:
Wiltrud Ahlers (2011)
Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akte 4,82/1-1/906
Grundbuch Amtsgericht Blumenthal
Staatsarchiv Bremen Akte 4,82/2 - 1/901
Berichte Blumenthaler Bürger
Artikel Norddeutsche Volkszeitung 4.4.1933
Günther Rohdenburg / Karl-Ludwig Sommer, Erinnerungsbuch für die als Juden verfolgten Einwohner Bremens, Bremen 2006
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Judenhäuser"
Glossarbeitrag "Minsk"