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Leo Drabent, *1899

verhaftet 1943 Zuchthaus Brandenburg-Görden
hingerichtet 20.11.1944


Wilmannsberg 26
Bremen-Vegesack
ehemalige Straßenbezeichnung: Poststr. 26

Leo Drabent

geb. 15.6.1899 in Blumenthal

Leo Drabent wurde Schlosser, malte 1917 Antikriegslosungen an Mauern und Zäune, setzte mit seinen Kollegen die Herabsetzung der Lehrzeit auf vier Jahre durch, wurde im Ersten Weltkrieg zum Militär eingezogen und kehrte schwer verwundet von der Front zurück.

1923 trat Leo Drabent der KPD bei und wurde politischer Leiter des Unterbezirks Bremen. In Wahlversammlungen der NSDAP entlarvte er deren arbeiterfeindliche Politik. 200 SA-Männer wurden eingesetzt, um ihn im Mai 1933 festzunehmen. In den Lagern Brandenburg, Oranienburg und Elisenau wurde er gefoltert. Nach seiner Entlassung arbeitete er auf der Werft A.G. Weser, wurde im Juli 1936 erneut verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus organisierte er mit Hans Neumann ein Netz von 3er- und 5er-Gruppen in Verbindung mit Widerstandsgruppen in Hamburg. Mit Flugblättern riefen sie die Kollegen zur raschen Kriegsbeendigung auf.

Am 29.3.1943 wurden Leo Drabent und Hans Neumann sowie neun weitere Genossen von der Gestapo verhaftet und am 13.10.1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die Urteilsbegründung lautete, sie hätten die Widerstandskraft des deutschen Volkes durch kommunistische Propaganda zu zerstetzen gesucht. Am 20.11.1944 wurden Leo Drabent und Hans Neumann im Brandenburg-Görden hingerichtet.

Verfasser:
Raimund Gäbelein

Informationsquellen:
Willy Hundertmark/Jakob Pfarr (Hrsg.), Antifaschistischer Widerstand 1933-1945 in Bremen Bremen 1974

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Politisch Verfolgte