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David Meyerhoff, *1880

DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT, DEPORTIERT 1943 Auschwitz
ERMORDET


Marterburg 29b
Bremen-Mitte

Verlegedatum: 03.03.2014

David Meyerhoff

David Meyerhoff

David Meyerhoff, geb. 19.2.1880 in Jever, war der Sohn von Joseph Meyerhoff und sei­ner Ehefrau Pauline, geb. Holstein. Sein Geburtsort ist nicht zweifelsfrei festzustellen: auf der Einwohnermeldekartei ist Jever, in den Unterlagen der Volkszählung von 1939 Hagen angegeben. Er war jüdischen Glaubens, ledig und Kassenbote von Beruf (in einer anderen Quelle wird er aber auch als Kürschner geführt).

Zum Leben von David Meyerhoff gibt es heute nur noch wenige Unterlagen, die aus­gewertet werden konnten; Hauptquelle ist seine Einwohnermeldekarte. Danach lebte er mit einigen Unterbrechungen mindestens seit 1918 in Bremen. Von 1926 bis 1939 wohnte er im Rosenkranz 3 (Doventorvorstadt). Nach kurzer Abwesenheit meldete er sich am 25.4.1939 in der Marterburg 29b an und blieb dort, bis er am 2.3.1942 in das „Judenhaus“ Wiesenstraße 2 umziehen musste. Nach wenigen Wochen meldete er sich in das Jüdische Krankenhaus Berlin ab, kam am 25.6.1942 wieder zurück und wurde im Jüdischen Altersheim Gröpelinger Heerstraße 167 einquartiert.

Am 23.7.1942 wurde das Altersheim von den Behörden geräumt und alle Bewohner nach Theresienstadt deportiert, unter ihnen auch David Meyerhoff. Am 18.12.1943 wurde er in das Vernichtungslager Auschwitz überstellt.

Neben jüngeren tschechischen Juden bestand der Transport aus alten und kranken Juden, die bei einer Verschönerungsakti­on im Ghetto „störten“. Die 2.473 Personen wurden nach Ankunft in Auschwitz-Birkenau ohne vorherige Selektion im „Theresienstädter Familienlager“ untergebracht. Die dorti­gen Existenzbedingungen unterschieden sich jedoch nicht von denen in anderen La­gerbereichen. In den Nächten des 11. und 12.7.1944 wurde das Familienlager liquidiert. Etwa 3.500 Gefangene wurden auf andere Konzentrationslager verteilt, die restlichen 6.500 Insassen in den Gaskammern ermordet.

Der Todestag von David Meyerhoff ist nicht bekannt.

Peter Christoffersen (2015)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
Benz, Wolfgang: Theresienstadt, München 2013
Czech, Danuta: Kalendarium der Ereignisse in Auschwitz-Birkenau , Reinbek b.Hamburg 1989

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Theresienstadt