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Gesine de Carné, geb. Stelljes, *1891

SEIT 1930 MEHRFACH EINGEWIESEN; BREMER NERVENKLINIK; „VERLEGT“ 9.12.1943 HEILANSTALT MESERITZ
ERMORDET 2.2.1944


Langeooger Straße 45
Bremen-Walle

Verlegedatum: 20.09.2018

Gesine de Carné


Gesine de Carné, geb. Stelljes, wurde am 8.9.1891 in Hüttenbusch (Landkreis Osterholz) geboren. In Bremen heiratete sie 1912 den Handlungsgehilfen Henry de Carné (geb. 1885 in Bremen). Ihre Tochter Marie-Louise kam 1913 zur Welt. Das Ehepaar wohnte seit 1930 im eigenen Haus in der Langeooger Straße 45.

Gesine de Carné wurde zwischen 1930 und 1942 zehnmal in die Bremer Nervenklinik gebracht, weil Ehemann und Tochter mit ihrer Pflege zu Hause überfordert waren. Meist zeigte sie in der Klinik ausgeprägte Zeichen einer manischen Wesensveränderung; später traten halluzinatorische Phasen hinzu. Ihr Mann hatte sie in all den Jahren immer wieder nach Hause geholt, um einen erneuten „Versuch“ des Lebens außerhalb einer Klinik zu wagen. Zwischenzeitlich war sie auch in stationärer Sanatoriumsbehandlung gewesen.

Nach der Bombardierung der Bremer Nervenklinik Ende November 1943 wurde sie am 9.12.1943 in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde „verlegt“. Auf ihrem Krankenblatt aus dieser Anstalt ist im Januar 1944 eine Aussage von ihr vermerkt: Hierher sei sie gekommen, „weil es hier so schön ruhig sei. In Bremen sei es furchtbar gewesen“. Sie verstarb am 2.2.1944 angeblich an „Herzschwäche bei Grippe“. Gesine de Carné wurde 52 Jahre alt

Peter Christoffersen (2019)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
Archiv Klinikum Bremen-Ost, Krankenakte

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Heilanstalten"