Sie befinden sich hier | Kapitelüberschrift  Stolpersteine Biografie
Schriftgroesse verkleinern Schriftgroesse normal Schriftgroesse vergrössern
Diese Seite ausdrucken

Ernst Döhren, *1919

EINGEWIESEN 23.7.1943, BREMER NERVENKLINIK, „VERLEGT“ 9.12.1943, HEILANSTALT MESERITZ
ERMORDET 27.12.1943


Heidbergstraße 111
Bremen-Gröpelingen

Verlegedatum: 20.09.2018

Ernst Döhren


Ernst Johann Döhren wurde am 21.4.1919 in Grambke geboren. Er war bei der Weserflugzeugbau GmbH als Arbeiter tätig. Zwischen 1939 und 1943 wurde er mit Unterbrechungen zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht eingezogen. Ab Mitte 1938 galt er als „bedingt tauglich“. In Berne heiratete er 1941 Luise Schlensker. Das Ehepaar wohnte im Haus der Eltern in der Heidbergstraße 111.

Ernst Döhren war an Syphilis erkrankt. Dies führte zu einer Hirnschädigung, die 1943 zuerst in der Medizinischen, dann in der Dermatologischen Klinik u.a. mit Fieberkuren behandelt wurde. Als sich im Fieberschub Krampfanfälle einstellten, wurde er Ende Juli 1943 in die Bremer Nervenklinik verlegt. Er konnte sich sprachlich kaum noch verständlich machen. In der Klinik wurde eine „Malariakur“ durchgeführt, die für den Patienten jedoch keine Besserung brachte. Im September 1943 reichte seine Ehefrau die Scheidungsklage ein.

Nach der Bombardierung der Klinik Ende November 1943 wurde er am 9.12.1943 in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde „verlegt“. Seine Deportation überlebte er nur wenige Tage und verstarb am 27.12.1943 angeblich an „Herzschwäche bei Grippe“. Ernst Döhren wurde 24 Jahre alt.

Peter Christoffersen (2019)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
Archiv Klinikum Bremen-Ost, Krankenakte

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Heilanstalten"