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Karl Casper, *1904

VERHAFTET 22.6.1938 „JUNI – AKTION“
SACHSENHAUSEN / ERMORDET 14.8.1942


Steffensweg 91-95
Bremen-Findorff

Karl Casper


Karl Markus Casper wurde Opfer der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ (siehe Glossar). Er war evangelischen Glaubens, galt als jüdischer „Mischling 1. Grades“ und kam am 3.4.1904 in Bremen als Sohn von Karl C. Markus und Sophia, geb. Rohlfs, zur Welt. Seine Mutter heiratete 1910 erneut. Nach dem Tod ihres zweiten Mannes 1916 wurde sie berufstätig und arbeitete als Näherin und Händlerin. Mutter und Sohn lebten von 1921 bis 1932 in der Neuenstraße 13.

Karl Casper, von Beruf Handlungsgehilfe und Lagerist, war als Reisender unterwegs. 1932 hielt er sich monatelang in Glückstadt auf, kam jedoch im Dezember 1932 nach Bremen für einen mehrwöchigen Aufenthalt in der Bremer Nervenklinik zurück. Danach lebte er nochmals eineinhalb Jahre in Glückstadt, bevor er endgültig nach Bremen zurückkehrte. Der Kontakt zu seiner Mutter war eng geblieben, und er wohnte nun bei ihr im Steffensweg 63 (heute Steffensweg 91-95), bis beide 1936 in die Spichernstraße 4 umzogen, wo sie gemeinsam mit dem Lebensgefährten der Mutter lebten.

Am 22.6.1938 wurde Karl Casper im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Im Zuge dieser Aktion wurden im März und im Juni 1938 insgesamt 393 „Asoziale“, darunter auch einige Juden, in „Vorbeugehaft“ genommen. Karl Casper war einer von ihnen, ob aufgrund seiner Arbeitslosigkeit oder seiner jüdischen Herkunft konnte nicht geklärt werden. Karl Casper erhielt die Häftlingsnummer 4926. Da er zur Haftkategorie „Asozial, Jude“ gehörte, trug er einen schwarzen Winkel. Eine doppelseitige Lungenentzündung schwächte Herz und Kreislauf. Er starb am 14.8.1942 um 18.45 Uhr.

Kornelia Renemann (2019)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
ITS Digital Archive, Bad Arolsen

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Aktion "Arbeitsscheu Reich"
Glossarbeitrag Sachsenhausen