Sie befinden sich hier | Kapitelüberschrift  Stolpersteine Biografie
Schriftgroesse verkleinern Schriftgroesse normal Schriftgroesse vergrössern
Diese Seite ausdrucken

Frieda Klages, *1874

EINGEWIESEN 1943 NERVENKLINIK, ´VERLEGT` 9.12.1943 HEILANSTALT MESERITZ-OBRAWALDE
ERMORDET 28.12.1943


Westerstraße 108
Bremen-Neustadt

Verlegedatum: 09.10.2023

Frieda Klages

Frieda Klages

Sophia Amalia Friederike (genannt Frieda) Klages wurde am 16.9.1874 in Bremen geboren. Sie arbeitete als Krankenpflegerin. Sie blieb unverheiratet und lebte zunächst in der Kreuzstraße 82.

Im Februar 1925 wurde sie zum ersten Mal aufgrund von Sinnestäuschungen im St. Jürgen-Asyl in Ellen aufgenommen und bereits Ende März als „ungeheilt“ bei unsicherer Diagnose wieder entlassen. Sie zog in die Rolandstraße 13 und kurzzeitig auch nach Hamburg. Seit Dezember 1930 lebte sie alleine in einer kleinen Unterkunft in der Westerstraße 108 in Bremen.

Im November 1934 schied sie im Alter von 60 Jahren aus ihrem Beruf aus. Am 11.5.1943 wurde sie erneut in der Bremer Nervenklinik als Patientin aufgenommen. Frieda Klages war aufgefallen, weil sie häufig ihr Fenster aufgerissen und hinausgeschrien hatte, was eine amtsärztliche Untersuchung zur Folge hatte. In der Nervenklinik wurde „Schizophrenie“ diagnostiziert. Die Symptome ihrer Krankheit waren deutlich bemerkbar, traten jedoch vor allem auf, wenn sie alleine war. Ihre Krankenakte zeigt, dass sie „pflegerisch keine Schwierigkeiten“ machte und „gleichbleibend nett zum Pflegepersonal“ war.

Im November 1943 wurde die Bremer Nervenklinik nach größeren Bombenschäden in großen Teilen geräumt. Frieda Klages wurde am 9.12.1943 mit einem Sammeltransport in die Heil-und Pflegeanstalt Meseritz-Obrawalde verlegt. Dort verstarb sie am 28.12.1943, angeblich an „Pneumonie“.

Jannik Sachweh (2023)

Informationsquellen:
Archiv Krankenhaus-Museum Bremen, Krankenakten 20400
StA Bremen Einwohnermeldekartei

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Heilanstalten"