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Annemarie Weinberg, *1935

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Cord-Steding-Str. 9
Bremen-Blumenthal
ehemalige Straßenbezeichnung: Wilhelmstr. 9


Cord-Steding-Str. 9 - Weitere Stolpersteine:


Annemarie Weinberg

geb. 5.10.1935 in Frankfurt am Main

Annemarie Weinbergs Mutter hatte als junge Frau in Frankfurt/Main gelebt, wo auch die Tochter am 5.10.1935 geboren wurde. Mit der Mutter kehrte sie zu den Großeltern Bernhard Weinberg und Rahel geb. Grünberg nach Ostfriesland zurück. Die Urgroßmutter Julie Grünberg lebte in unmittelbarer Nachbarschaft in Weener, wo diese 1937 verstarb. Die Familie Weinberg war weit verzweigt und Annemarie dürfte viele Spielkameraden gefunden haben. Nach Berichten ihres Verwandten Alfred Weinberg war sie ein entzückendes Mädchen und „Augenstern“ von Großeltern und Mutter.

Im Februar 1940 musste sie mit Mutter und Großeltern die gewohnte Umgebung verlassen. Ihr neues Zuhause wurde ein kleines Haus in der Wilhelmstraße 9 in Blumenthal - heute Cord-Steding-Straße. Es war sehr beengt in dem Haus, da dort viele Menschen auf kleinstem Raum leben mussten.

Annemarie hatte in der Nachbarschaft eine Freundin gefunden. Heute erinnert sich diese an gemeinsames Spielen mit Puppen. Eines Tages sei Annemarie dann verschwunden gewesen und ihre Eltern konnten oder wollten ihr den Grund nicht nennen.

Am 18.11.1941 wurde Annemarie mit Mutter und Großeltern in das Ghetto Minsk deportiert. Ihr Lebensweg endete hier. Sie war sechs Jahre alt.


Verfasserin:
Wiltrud Ahlers (2011)

Informationsquellen:
Günther Rohdenburg / Karl-Ludwig Sommer, Erinnerungsbuch für die als Juden verfolgten Einwohner Bremens, Bremen 2006
Berichte ehemaliger Nachbarn in Blumenthal und des Großonkels Alfred Weinberg, New York

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk