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Margot Herz, geb. Brilling, *1906

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Schwachhauser Heerstr. 18/Ecke Parkstr.
Bremen-Schwachhausen
ehemalige Straßenbezeichnung: Parkstr. 1


Schwachhauser Heerstr. 18/Ecke Parkstr. - Weitere Stolpersteine:


Margot Herz


Familienbiografie
Levi Herz
Margot Herz, geb. Brilling

Levi Herz wurde am 22.5.1899 in Blumenthal bei Vegesack geboren. Seine Eltern waren der Produktenhändler Joseph Herz (geb. 1866) und Johanna, geb. Leeser (geb. 1863).

Er wohnte ab 1936 in Bremen und arbeitete als kaufmännischer Angestellter. Zeitweilig verdiente er seinen Lebensunterhalt durch den Handel mit Lumpen, Flaschen und Altpapier.

Am 21.5.1937 heiratete er die aus Berlin stammende Hausgehilfin Margot Brilling (geb. 21.1.1906 in Gumbinnen/Ostpreußen). Beide waren jüdischen Glaubens.

Er zog am 14.3.1936 von Vegesack in die Brückenstraße 32, Margot Brilling zog am 13.6.1937, von Berlin kommend, ebenfalls dorthin. Ihre letzte Wohnung hatten sie im „Judenhaus“ in der Legion-Condor-Straße 1 (vor 1939 Parkstraße 1, heute Schwachhauser Heerstraße 18/Ecke Parkstraße).

Ende der 1930er Jahre arbeitete Levi Herz bei Werth & Co. Marmorwerk und Steinmetzbetrieb (Neustadt). Als 1939 bekannt wurde, dass der Inhaber Max Winkler (sen.) noch immer Levi Herz beschäftigte, erhielt er die Aufforderung zur sofortigen Entlassung. Weil Winkler dem nicht nachkam, wurde er als Handwerksmeister aus der Ortsgruppe der Deutschen Arbeitsfront (DAF) ausgeschlossen. Zudem erteilte das Luftwaffenbauamt Firma Werth & Co keine öffentlichen Aufträge mehr. Der Aufforderung das Beschäftigungsverhältnis mit Herz zu beenden widersetzte Winkler sich noch ein halbes Jahr, musste ihn dann aber aufgrund massiver Drohungen vermutlich Ende 1939 entlassen.

Am 18.11.1941 wurden Levi Herz und seine Frau in das Ghetto Minsk deportiert und ermordet: Sofern sie nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlagen, fielen sie einer der Massenmordaktionen zum Opfer, die Ende Juli 1942 begannen.

Günter Kleinen (2017)/Kornelia Renemann (2024)

Informationsquelle:
StA Bremen Einwohnermeldekartei, Akte 4,66-I 12399
OFB Familiendatenbank Juden im Deutschen Reich: www.ortsfamilienbuecher.de (Stand Mrz. 2024)

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Judenhäuser"
Glossarbeitrag Minsk