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Jeannette Fink, geb. Cohen, *1889

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Gr. Johannisstr. 85
Bremen-Neustadt


Gr. Johannisstr. 85 - Weitere Stolpersteine:


Jeannette Fink

geb. 27.11.1889 in Wittmund

Jeanette Fink, geb. Cohen, war von Beruf Stenotypistin. In Wittmund hatte sie am 21.8.1910 Hermann Fink geheiratet, der ein Agentur- und Kommissionsgeschäft betrieb. Im Jahr 1913 war das Ehepaar nach Bremen gezogen, wo ihre Zwillingstöchter Henny und Ursula 1921 geboren wurden. Ab 1925 lebte das Ehepaar getrennt, am 26.5.1931 wurde die Ehe schließlich geschieden.

Vom 2.10.1933 bis zum 1.11.1939 wohnte Jeanette Fink mit ihrer Tochter Henny in der Neckarstraße 101, vom 1.11.1939 bis zum 17.11.1941 im "Judenhaus" in der Großen Johannisstraße 85. Eine Mitschülerin der Schule an der Delmestraße erinnerte sich, dass die Tochter Henny leicht gehbehindert war. Sie sei eine sehr hilfsbereite Schülerin gewesen, die besonders gut in Mathematik gewesen sei.

Die Tochter Ursula, die als Haushaltshilfe tätig und daher bei ihren Arbeitgebern gemeldet war, wohnte die letzten Wochen vor der Deportation wieder zusammen mit ihrer Schwester und Mutter, vom 1.5.1941 bis zum 17.11.1941 lebten sie zwangsweise im "Judenhaus" in der Großen Johannisstraße 85.

Am 18.11.1941 wurden Jeanette Fink sowie ihre Töchter Henny und Ursula nach Minsk deportiert. Dort wurden sie ermordet: sofern sie nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlagen, fielen sie einer der Massenmordaktionen zum Opfer, die Ende Juli 1942 begannen.


Verfasserin:
Edith Laudowicz (2012)

Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akte 4,82/1–1/374
Stadtteilarchiv Neustadt, Gespräch Christiane Pohlmann mit einer Klassenkameradin von Henny Fink

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Judenhäuser"
Glossarbeitrag Minsk