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Henny Fink, *1921

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Gr. Johannisstr. 85
Bremen-Neustadt


Gr. Johannisstr. 85 - Weitere Stolpersteine:


Henny Fink

geb.22.7.1921 in Bremen

Henny Fink war die Tochter von Jeanette Fink, geborene Cohen (geb. 1942 in Wittmund) und von Hermann Fink. Ihre Mutter war Stenotypistin, der Vater betrieb ein Agentur- und Kommissionsgeschäft. Sie hatte eine Zwillingsschwester Ursula. Das Ehepaar trennte sich 1925, am 26.5.1931 wurde die Ehe geschieden.

Gemeinsam mit ihrer Mutter wohnte die leicht gehbehinderte Henny vom 2.10.1933 bis zum 1.11.1939 in der Neckarstraße 101, vom 1.11.1939 bis zum 17.11.1941 im "Judenhaus" in der Großen Johannisstraße 85.

Eine Mitschülerin der Schule an der Delmestraße erinnerte sich, dass Henny eine sehr hilfsbereite Schülerin war, die besonders gut in Mathematik war. Um ihren Mitschülern zu helfen, kam sie schon eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn in die Schule und schrieb die Lösung der Mathematik Hausaufgaben an die Tafel. Doch eines Tages fiel diese „Hilfestellung" auf, denn Henny hatte sich verrechnet und dem Lehrer gelang es herauszufinden, wer die Aufgabe wirklich bearbeitet hatte.

Ihre Schwester Ursula, die als Haushaltshilfe tätig und daher zeitweilig auch bei ihren Arbeitgebern gemeldet war, wohnte zuletzt wie Henny und ihre Mutter vom 1.5.1941 bis zum 17.11.1941 im "Judenhaus" in der Großen Johannisstraße 85.

Am 18.11.1941 wurden Jeanette Fink und ihre Töchter Henny und Ursula nach Minsk deportiert. Dort wurden sie ermordet: sofern sie nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlagen, fielen sie einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer."


Verfasserin:
Edith Laudowicz (2012)

Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akte 4,82/1–1/374
Stadtteilarchiv Neustadt, Gespräch Christiane Pohlmann mit einer Klassenkameradin von Henny Fink

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Judenhäuser"
Glossarbeitrag Minsk