Sophie Flamm, *1915
ausgewiesen 1938 nach Polen
Schicksal unbekannt
Hastedter Heerstr. 407
Bremen-Hemelingen
ehemalige Straßenbezeichnung: Hastedter Heerstr. 481
Hastedter Heerstr. 407 - Weitere Stolpersteine:
Sophie Flamm

Sophie Flamm war die Tochter von Juda Flamm und seiner Ehefrau Rifka-Laja, geb. Wandstein. Sie hatte neun Geschwister (siehe Familienübersicht).
Sie war als Haushaltsgehilfin beim Großhandelskaufmann Alfred Grünberg, Kohlhökerstraße 6, beschäftigt. Nach ihrer Arbeitskarte vom 15.10.1938 war sie dort seit dem 1.10.1931 angestellt. Nachdem Alfred Grünberg am 1.11.1938 in die USA auswanderte, hatte Max Markreich ihre Papiere aufbewahrt, der aber ebenfalls im Dezember 1938 Bremen verließ.
Am 27.10.1938 wurde Sophie Flamm im Rahmen der Polenaktion ein Aufenthaltsverbot für das Deutsche Reichsgebiet zugestellt. Am nächsten Tag wurde sie zur polnischen Grenze deportiert. Vom 24.7.1939 bis 23.8.1939 erhielt sie eine Aufenthaltserlaubnis für Bremen um zu "liquidieren". Ihre Bemühungen, über das amerikanische Konsulat in Hamburg eine Einwanderungsgenehmigung zu bekommen, schlugen fehl. Am 7.9.1939 erteilte ihr die Gestapo erneut ein Aufenthaltsverbot für das Reichsgebiet. Ihr letzter registrierter Wohnort war Krakau. Danach verliert sich ihre Spur.
Nach dem Gedenkbuch des Bundesarchivs wurde sie 1941 in ein unbekanntes Vernichtungslager (Osttransport) deportiert.
Das Foto zeigt Netti und Sophie Flamm. Es wurde vermutlich 1939 auf dem Bremer Hauptbahnhof aufgenommen, kurz vor der erneuten Ausreise von Sophie nach Polen (nach Dünzelmann, S. 141).
Verfasser:
Peter Christoffersen (2012)
Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akte 4,54-E11898
www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/
Dünzelmann, Juden in Hastedt, Bremen 1995, S. 138-141
Abbildungsnachweis: Privatbesitz
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Polenaktion