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Rika Fränkel, geb. van der Berg, *1892

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Hemelinger Bahnhofstraße 16
Bremen-Hemelingen

Verlegedatum: 07.06.2012


Hemelinger Bahnhofstraße 16 - Weitere Stolpersteine:


Rika Fränkel

Rika Fränkel

Familienbiografie
Siegfried Fränkel
Rika Fränkel, geb. van der Berg
Betty Fränkel

Siegfried Fränkel wurde am 9.11.1891 in Hamburg geboren. Sein Vater ist nicht bekannt. Seine jüdische Mutter Johanna Fränkel (geb. 1873 in Schmalförden) heiratete Heinrich W. Reuter aus Bremen. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Die Familie war evangelischen Glaubens. Johanna Fränkel verstarb 1934 in der Bremer Nervenklinik.

Siegfried Fränkel lebte mit Unterbrechungen seit 1899 in Bremen (wie sein Onkel Julius) und war Viehhändler von Beruf. Am 6.6.1921 heiratete er in Timmel bei Aurich Rika (Rifka) van der Berg (geb. 4.9.1892 in Westergroßefehn), Tochter von Heymann van der Berg und seiner Ehefrau Berutha, geb. Dalsheim. Dort wurde auch ihre Tochter Betty am 27.3.1922 geboren. Gut ein Jahr nach ihrer Geburt zog das Ehepaar nach Bremen, zunächst in die Osterholzer Landstraße und am 1.12.1930 in die Hemelinger Bahnhofstraße 16. Betty war nach ihrem Schulabschluss als Haustochter beschäftigt.

Ab Januar 1937 war der Viehhandel für Juden nahezu nicht mehr ausübbar, da angeblich ihre „persönliche Zuverlässigkeit“ nicht mehr gewährleistet sei. Siegfried Fränkel wurde damit seine Existenzgrundlage entzogen. Für knapp ein Jahr fand er bis zum 6.1.1940 bei der Firma Stehmeier & Busch in Bremen im Straßen- und Tiefbau eine Anstellung als Arbeiter. 1941 war er als Arbeiter in der Feueranzünderfabrik Lagler in Bremen-Hemelingen beschäftigt.

1940 zogen Walter Menkel und seine Ehefrau zu ihnen in die Hemelinger Bahnhofstraße, nachdem sie aus Ostfriesland vertrieben worden waren. Walter Menkel war mit der Schwester Rika Fränkels verheiratet.

Am 18.11.1941 wurden Siegfried und Rika Fränkel mit ihrer Tochter Betty in das Ghetto Minsk deportiert. Sofern sie dort nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen erlagen, fielen sie einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer.

Peter Christoffersen (2023)

Informationsquellen:
StA Bremen 4,54-E4540; 4,54-Rü5918; Einwohnermeldekartei

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk